16 Sep
Frauen I
Landkreis bekam guten Handball geboten
Spannendes Spiel im Derby gegen die HSG Volkach.
Bericht und Bild von Sterzbach (MainPost) v. 16.9.2018
Als nach 60 Minuten ein 22:22 auf der Anzeige der Kitzinger
Sickergrundhalle leuchtete, belohnten die 200 Zuschauer beide
Mannschaften mit verdientem Applaus. Nach einem intensiv geführten und
bis zuletzt spannenden Landkreisduell hatten sich die HSG Mainfranken
und Aufsteiger HSG Volkach zum Saisonstart am Samstagabend mit einem
gerechten Unentschieden getrennt.
16 Sekunden brauchten die Gastgeberinnen, dann hatte Selina Golm den
ersten Vorstoß der neuen Saison mit dem Premierentor Mainfrankens
abgeschlossen. Angeführt von Sophia Schneller, drehten die
Volkacherinnen den Spielstand jedoch zu ihren Gunsten und legten bis zum
4:3 dreimal eine Führung vor. „Bei uns allen war vor dem Spiel
natürlich Nervosität vorhanden, aber die haben wir recht schnell ablegen
können", stellte Volkachs Trainer Marcus Müller fest, obwohl sich
Torfrau Lena Bördlein, die beginnen sollte, beim Aufwärmen verletzte.
Katharina Knoppe stellte sich sogleich auf die neue Situation ein.
Den Gastgeberinnen fehlten noch vier Spielerinnen. Während die
Neuzugänge Lea Geuder und Lisa Ebner an diesem Wochenende noch
verhindert waren, stehen die verletzten Julia Flohr und Julia Meyer
voraussichtlich erst ab November wieder zur Verfügung. „Unsere jungen
Spielerinnen mussten ins kalte Wasser springen", stellte Stefanie Placht
fest. Doch die Trainerin sah, dass sie auch dort zu schwimmen wussten.
Nach drei Toren Melanie Meyers erhöhte Franziska Schwab, in der letzten
Saison noch erfolgreichste Werferin des oberfränkischen Bezirksligisten
aus Burgebrach, Mainfrankens Führung auf 7:4.
Schnell reagierten die Gäste auf Meyers Überlegenheit aus dem
Rückraum und nahmen Mainfrankens Anführerin in kurze Deckung. Bis zur
Halbzeit pendelte der Abstand der beiden Landkreis-Rivalen zwischen zwei
und drei Toren, wobei sich Volkach leichte Abspielfehler leistete, die
der landesligaerfahrene Gastgeber in der Gegenbewegung zu Toren nutzte.
„Anfangs lagen wir vorn, dann hatte sich der Gegner etwas besser auf uns
eingestellt, und wir liefen bis zum Schluss einem Rückstand nach",
bemerkte Gäste-Trainer Müller.
Dabei zeigte seine Mannschaft Beharrlichkeit und ließ sich nicht
davon beeindrucken, ein ums andere Mal aufholen zu müssen. Erstmals seit
der Anfangsphase gelang Scheller der Ausgleich zum 14:14, woraufhin
Mainfranken seine Torhüterin wechselte. Fortan stellte sich die erst
17-jährige Sonja Szabo den Angriffen Volkachs entgegen und verhinderte
mehrmals einen Rückstand ihrer Mannschaft. Gleiches tat der Pfosten
gegen Anja Sahlmüller.
Beim Gast übernahm die gleichaltrige Anna Schlachter Verantwortung.
Nachdem Krämer mit einem Siebenmeter noch an Szabo gescheitert war, traf
Schlachter vom Punkt und aus dem Feld zum 20:20. Mit dem folgenden
Konter brachte Hanna Werner die Gäste nach fortwährendem Anrennen trotz
Unterzahl sechs Minuten vor Spielende sogar in Führung.
Als Mainfranken den Gegenzug verwarf, verpasste Volkachs Rebecca
Schuster gegen Szabo einen höheren Vorsprung. „Mit etwas mehr Erfahrung
entscheiden wir uns in manchen Situationen vielleicht anders", so
Müller. Mainfranken drehte den Rückstand, woraufhin Teresa Werner 61
Sekunden vor der Schlusssirene das 22:22 erzielte. „Für die meisten
Mädels war es das erste Landesligaspiel, das war top. Wir haben zwei
Siebenmeter und einige freie Bälle verworfen. Mit etwas Glück können wir
dieses Spiel vielleicht gewinnen. Mit diesem Ergebnis kann ich aber
wunderbar leben", meinte Marcus Müller.
Zufrieden fasste auch Placht diese Partie zusammen: „Aufgrund unserer
personellen Lage können wir mit dem Ergebnis gut umgehen." Mainfrankens
Trainerin spekulierte, dass ihre Schützlinge siegreich vom Feld
getreten wären, falls es ihnen gelungen wäre, mit mehr als zwei Toren in
Führung zu gehen. „Vielleicht waren es beiderseits ein paar
Ballverluste zu viel, aber den Zuschauern haben wir bis zuletzt ein
spannendes Derby geboten."
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