09 Dez
Frauen I
Mainfranken froh über die Pause
Bericht von Jürgen Sterzbach v. MainPost am 10.12.2018
bwohl zwischendurch die Hoffnung bestand, dass die HSG Mainfranken ihren
Vorjahressieg in eigener Halle gegen den TSV Winkelhaid wiederholen
könnte, setzte sich der Favorit noch deutlich durch. Mit 26:33 (12:14)
unterlagen die Gastgeberinnen.
Zum letzten Spiel vor der bis Ende Januar dauernden Winterpause stand
die genesene Steffi Placht der Mannschaft wieder als Trainerin zur
Seite. In ihrer Abwesenheit hatte die HSG Licht und Schatten gezeigt,
aber nur wenig Konstanz. Placht also ist wieder fit, was nicht auf jede
ihrer Spielerinnen zutraf, und so sagte die Trainerin bereits vorab:
„Die Pause nach dieser Partie kommt uns gelegen. In der Rückrunde wollen
wir noch einmal angreifen." Die Hoffnung, dass dann die personellen
Möglichkeiten größer sind als zuletzt, hat Placht noch nicht aufgegeben.
Winkelhaid, Dritter des Vorjahres, aktuell Zweiter und schon einmal
in der Bayernliga, wohin der Rivale aus dem Nürnberger Land auch wieder
strebt, hatte in der Sickergrundhalle die Favoritenrolle inne, obwohl er
vorige Saison an selber Stelle mit 26:30 verloren hatte. Die an das
Spiel mit Harz gewohnten Gäste fanden ohne den im Sickergrund verbotenen
Kleber in der Anfangsphase keinen Halt. Mainfranken führte und legte in
der Folge stets ein, zwei Tore vor.
Winkelhaids Trainer Sebastian Wilfling reagierte auf den Umstand,
dass Melanie Meyer das Spiel zunächst nur von außen verfolgte: Er
stellte in der Abwehr auf eine 6:0-Variante um, doch sein Team vermochte
die Lücken am eigenen Kreis nicht konsequent zu schließen. So
erreichten die Anspiele der HSG entweder Selina Golm am Kreis – oder Lea
Geuder konnte aus dem Rückraum aufs Tor ziehen oder werfen.
Der Vorsprung der Gastgeberinnen hätte nach gut zehn Minuten höher
ausfallen können, wenn Julia Meyer auch ihren zweiten Versuch aus dem
Rückraum so zielsicher vollendet hätte wie den ersten. Doch verhinderte
der Pfosten das Tor. Winkelhaids offensiven Versuchen fehlten im
Abschluss die Genauigkeit, wobei Mainfrankens Torfrau Sonja Szabo als
starker Rückhalt ihren Teil dazu beitrug, den Vorsprung zu halten. Nach
20 Minuten hatte Romina Coccorullo Mainfrankens 8:7 geworfen – und
Gästetrainer Wilfling genug gesehen.
Er holte seine Auswahl zur Auszeit vom Feld. Die Maßnahme, die
Torfrau zu Gunsten einer siebten Feldspielerin einzutauschen,
ermöglichten der mittlerweile mitspielenden – und vom Gegner in
Manndeckung genommenen – Melanie Meyer zwei Würfe vom eigenen Kreis aufs
leere Tor. Ihr zweiter Versuch schlug zum 10:8 ein, und dieses Tor
markierte zugleich das Ende von Mainfrankens bestem Abschnitt in dieser
Partie.
Winkelhaid nutzte die folgenden Fehler der HSG zu schnellen
Gegenstößen und lag zur Halbzeit mit zwei Toren vorne. Zwar verkürzte
die HSG den Rückstand nochmals auf 14:14, als der erneut mit sieben
Spielerinnen angreifende Gegner zu fahrlässig am Ball agierte und Julia
Meyer sowie Lea Geuder in nur 26 Sekunden zweimal ins leere Tor trafen.
Doch es war das letzte Aufbäumen der Gastgeberinnen, die Winkelhaids
flinkem wie variantenreichem Spiel von nun an unterlegen waren. Susanne
Spychala koordinierte die Aktionen der Gäste, nahm selbst mehrmals Fahrt
auf und lief auf die HSG-Abwehr zu. Der Versuch, die Rückraumschützin
zu stoppen, endete wiederholt mit einem Siebenmeter, das Unterlassen
führte direkt zum Gegentor.
Als die Mainfranken acht Minuten kein eigenes Tor erzielt hatten,
verdoppelte sich ihr Rückstand von vier auf acht Tore zum 21:29. „Schon
am Ende der ersten Halbzeit haben wir in einigen Situationen keine guten
Entscheidungen mehr getroffen. Sie haben unsere Fehler gnadenlos
ausgenutzt", stellte Placht fest. Schließlich habe die Mannschaft mit
der größeren Erfahrung und Eingespieltheit gewonnen.
„Zwar hätte ich mir einen besseren Abschluss der Vorrunde gewünscht.
Aber es muss nicht unser Anspruch sein, gegen Winkelhaid zu gewinnen.
Sie wollen aufsteigen und dies wird ihnen auch gelingen", erklärte
Placht. Mainfranken setzt hingegen nach der Winterpause an, den
Klassenverbleib so zeitig wie möglich zu sichern.
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