09 Mär
1. Männer
Motschi im Interview
Interview mit der MainPost über die Gedanken von Andreas Motscha durch Andreas Stöckinger
Schon vier Spieltage
vor Saisonende stehen die Handballer der HSG Mainfranken als Meister der
Bezirksliga fest. Sie dürfen künftig in der Bezirksoberliga spielen,
auch das ist seit dem 40:26 vom vergangenen Samstag gegen die Reserve
der TG Heidingsfeld klar. Mit zehn Treffern hatte Denis Motscha
maßgeblichen Anteil am Meisterstück der HSG.
Der 24-Jährige, der vor dieser Saison von einem einjährigen Gastspiel
bei der DJK Rimpar zurückgekehrt ist, hat in elf seiner bislang zwölf
Saisonspiele zehn oder mehr Tore geworfen. Ihm ist das nicht so wichtig.
„Für mich ist das eine Zahl. Es sind viele Konter dabei, außerdem
profitiere ich von den guten Anspielen meiner Mitspieler", sagt der auf
Linksaußen eingesetzte Kanonier.
Für Motscha und seine Mitspieler gilt es nun, die restlichen drei
Begegnungen bis zum Rundenende ebenso siegreich zu gestalten. Ohne
Punktverlust will die HSG, ein Zusammenschluss aus TV Etwashausen, TG Kitzingen und TSV
Mainbernheim, ins Ziel kommen, das sollte nach den Ergebnissen der
ersten dreizehn Spiele auch locker zu schaffen sein. „Diese drei Spiele
wollen wir durchziehen. Es kann immer etwas passieren, aber ich bin
optimistisch", sagt Motscha.
Mit Blick auf die nächste Saison freut er sich bereits auf die
Bezirksoberliga. Ob er seiner Mannschaft um Trainer Norbert Senft da
eine ähnliche Rolle zutraut, wie sie diese Runde der SV Michelfeld
spielt? Der Aufsteiger ist immer noch Zweiter und stand lange Zeit sogar
auf Platz eins. Das müsse man abwarten, aber das obere Drittel soll es
schon sein. „Wir möchten auf unsere Leistung eins draufsetzen", so
Motscha. „Wenn alle mitspielen, bin ich optimistisch."
Das kann er auch sein, schließlich steckt in der jungen Mannschaft
einiges Potenzial, das sie diese Spielzeit nur selten abrufen musste.
Wie motiviert man sich da? „Bis zur Halbzeit waren einige Spiele noch
eng, dann haben wir gesagt: Es beginnt wieder bei null zu null." Der
Erfolg liegt für Motscha in mehreren Faktoren. Zum einen seien das die
gute Abwehr und die starken Torhüter. Zum anderen helfe ein großer und
relativ ausgeglichener Kader. Dazu komme, dass die Trainingsbeteiligung
recht hoch sei.
Immer standen mehr als zehn Leute bei den Einheiten zur Verfügung, „da
macht es gleich noch mehr Spaß", so der 24-Jährige. Trainer Norbert
Senft sei es im zweiten Jahr gelungen, eine Einheit aus den Spielern zu
machen. Es habe eine Zeit lang gedauert, bis die Akteure aus den drei
Vereinen auf dem Spielfeld miteinander harmonierten. Nun aber greife das
Konzept Senfts.
Vor dieser Runde ist Motscha nach seinem einjährigen Gastspiel in der
Rimparer Reserve, die ja Bayernliga spielt, nach Kitzingen
zurückgekommen. Über seine Zeit in Rimpar mag er nicht gerne reden, das
merkt man ihm an. Er wollte „einmal die Erfahrung sammeln, aber da
bleibt vieles andere auf der Strecke. Du kommst von der Arbeit, Essen,
Training, dann wieder nach Hause, und das viermal die Woche. Das ist es
mir nicht wert", gibt Motscha, der als Mechatroniker arbeitet, zu.
Der Spaß am Handball sei ihm etwas abhanden gekommen, also ging er
wieder zu den Mainfranken, auch wenn das ein paar Klassen tiefer war.
Dort nahmen sie einen Könner wie ihn mit offenen Armen auf. Trainer
Senft stellte Motscha vom halblinken Rückraum auf Außen, was jenen
zunächst verwunderte. Aber: „Ich fühle mich auf Außen wohl, bin recht
flott unterwegs. Ich nehme den Ball beim Gegenstoß und renne. Das
passt", erklärt er über sein Spiel. Zudem wechselt Motscha öfters mit
dem Halblinken im Rückraum.
Zum Handball kam er „erst relativ spät, in der C-Jugend. Zuvor habe ich
in Mainbernheim Fußball gespielt, im Sturm, teilweise auch im Tor. Da
war ich auch nicht schlecht", erzählt er. Es folgten zwei Jahre, in
denen er Fußball und Handball parallel spielte, bis er sich ganz für den
Handball entschied. „Daran hatte vielleicht auch mein Vater einen
Anteil, er ist leidenschaftlicher Handballer und er stand dahinter." Als
Torwart war Christian Motscha einst eine der Stützen beim TV
Etwashausen, der Junior kam über die TG Kitzingen zum TVE, wo er als
17-Jähriger damals in der Landesliga eingesetzt wurde. „Das ist schon
ein anderes Gefühl", erinnert sich Denis Motscha, „wenn du dort in eine
volle Halle einläufst."
Landesliga, das würde ihn noch mal reizen – am liebsten mit der HSG
Mainfranken, das ist sein Traum. Erst einmal gilt es aber, nächste
Saison in der Bezirksoberliga eine gute Rolle zu spielen. Dass es diese
Runde im Titelrennen einen Alleingang der Mainfranken geben würde, hat
Motscha so nicht erwartet. Demnächst dürften er und seine Kollegen mehr
gefordert werden.
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